Nachfolge – Den Unternehmerjob lernen.
BETRIEB & MANAGEMENT – Auf die neue Rolle vorbereiten.
[…] Chancen und Möglichkeiten für Nachfolger, sich auf die Rolle als Unternehmer vorzubereiten, gibt es also reichlich. „Doch es braucht schon eine hohe intrinsische Motivation, sich die Ausbildungsstationen zusammenzustellen“, weiß Eric Dresler, Nachfolger der Sönke Nissen GmbH & Co. KG im norddeutschen Fleckeby.
Da sein Vater nicht erwartete, dass er in den Dach- und Fassadenbaubetrieb einsteigt, hat er sich nach dem Abitur „aus Neugier“ für ein Studium der Volkswirtschaft an der Uni Kiel entschieden. Als Werkstudent im Hochbau sammelte er erste Erfahrungen in der Projektleitung – und entdeckte beim Reinschnuppern quasi ganz nebenbei seine Leidenschaft für die Baubranche. Plötzlich schien auch eine Zukunft im Familienbetrieb denkbar.
Um das Handwerk von der Pike auf zu lernen, absolvierte Dresler nach dem Studium eine Ausbildung zum Dachdecker bei der Gernot Berner GmbH in Frankfurt/Main: „Auf der Baustelle musste ich mich klar unterordnen, weil mir ja damals auch die praktische Erfahrung fehlte.“ Doch Dresler lernte schnell und schloss die verkürzte Ausbildung mit Auszeichnung ab. Als Bau- und Projektleiter bei Berner führte er etwa ein Arbeitsschutzmanagement-System (AMS Bau) ein: „Projekte zu leiten ist mein Ding, deshalb habe ich an der Bauhaus Universität in Weimar neben dem Job noch den MBA ‚Projektmanagement [Bau]‘ begonnen.“ Parallel dazu besuchte Dresler nach seinem Ausscheiden bei Berner die Meisterschule in Lübeck. Mit dem Meisterbrief in der Tasche stieg er als Bau- und Projektleiter in den Familienbetrieb ein und beendete danach sein MBA-Studium.
Ein respektabler Bildungsweg, aber hätten alle Stationen sein müssen? „Ich habe keinen Abschluss nur wegen des Zertifikats gemacht, sondern mich dort weitergebildet, wo ich mir weitere Qualifikationen für die Geschäftsführung im Handwerk aneignen konnte“, ist Eric Dresler von seinem Weg überzeugt.
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