Arne Witt feiert 30-jähriges Dienstjubiläum
30 Jahre #TeamNissen! Vom Gesellen zum gestandenen Fachmann für Dach- und Fassadenbau. Wir gratulieren Arne Witt zu dieser tollen Leistung und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre.
30 Jahre #TeamNissen! Vom Gesellen zum gestandenen Fachmann für Dach- und Fassadenbau. Wir gratulieren Arne Witt zu dieser tollen Leistung und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre.
Der Mann ist doch überqualifiziert. Das dachten sich wohl viele Dachdecker, als Eric Dresler sich nach seinem Bachelor-Studium der Volkwirtschaftslehre (VWL) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bei ihnen für eine Lehre bewarb. Der heute 26-Jährige wollte für seine Ausbildung bei einem großen Betrieb gerne in eine Großstadt ziehen, doch es hagelte Absagen. „Student will hinterher weg, weiß zu viel oder macht nur Ärger“ – Dresler kennt die Vorbehalte. Doch dann traf er auf die Berner-Brüder in Frankfurt am Main, die dort erfolgreich einen Betrieb mit rund 60 Mitarbeitern führen. Da passte es dann, „der Enno Berner hat sofort die Vorteile der erfolgsversprechenden Nord-Süd-Kooperation gesehen“, erinnert sich Dresler.
Vorteile, bei einer auf nur noch 1,5 Jahre verkürzten Lehrzeit? Tatsächlich, denn der junge Mann setzte dank seines Know-hows neben der normalen Ausbildung noch eigene Projekte für Berner um. Im Fokus stand dabei das AMS BAU, ein Arbeitsschutz-Managementsystem für Mitglieder der BG Bau. „Das habe ich in sechs Monaten bis zur erfolgreichen Zertifizierung gebracht“, erklärt Dresler. Er wollte das System in der Tiefe kennenlernen und bei 60 Mitarbeitern war das Projekt auch eine komplizierte Herausforderung ganz nach seinem Geschmack. Zudem betreute der heutige Dachdeckermeister auch den Relaunch der Webseite der Gernot Berner GmbH. Das ist schon außergewöhnlich für einen Lehrling. Doch Dresler ist ja auch kein normaler Lehrling und genau dieses Potenzial haben die Berner-Brüder in ihm gesehen.
Sein Projekt „AMS BAU“ durfte der junge Mann dann sogar auf Vorschlag der BG Bau im Rahmen eines Fachvortrages als Best-Practice-Beispiel bei der Fraport AG, der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, vorstellen. Da hatte er wohl vorher gute, beispielhafte Arbeit abgeliefert. Zurück in der Heimat bei der Sönke Nissen GmbH & Co. KG in Fleckeby möchte er nun erneut das AMS BAU etablieren – diesmal eine Nummer kleiner. Der Betrieb hat aktuell fünf Gesellen.
Woher kommt dieser Drang nach Wissen und dann nach der konkreten Umsetzung? „Die Verbindung von Theorie und Praxis hat mich schon immer begeistert“, sagt der Dachdeckermeister. Schon als Junge nahm ihn sein Vater Stefan Dresler mit hoch auf Norddeutschlands Dächer. „Und zuhause haben wir auch viel selber gebaut, etwa den Carport oder einen Holz-Pavillon im Garten.“ Etwas mit eigenen Händen schaffen, selber überlegen, wie mache ich das – hier liegt eine Leidenschaft von Eric Dresler.
Bereits im VWL-Studium reicht ihm die Theorie nicht. Er jobbte ein halbes Jahr bei der Sönke Nissen GmbH & Co. KG und konnte so sein handwerkliches Geschick unter anderem auf einem spannenden Kalzip-Metalldach bei der Europa-Universität Flensburg anwenden. Zudem arbeitete er ein Jahr als Werkstudent bei der Facility Management Schleswig-Holstein GmbH. Hier ging es um die Instandhaltung des Universitätsklinikums Schleswig-Holsteins an den Standorten Kiel und Lübeck, alte Gebäude und Neubauten inklusive.
Da hat er in einem Bericht den Zustand der vielen Bauteile aufgearbeitet und nebenbei einen Überblick über alle Gewerke erhalten. Sehr jung konnte Dresler sich so schon wertvolles Praxiswissen erarbeiten. Er ist einer der lernen will und das immer wieder neu. Dieser Ehrgeiz treibt ihn an. Für ihn sind alle diese Kompetenzen Mosaiksteine, um später so gut wie möglich einen eigenen Dachdeckerbetrieb führen zu können. Denn schon im Studium wurde ihm klar, dass er gerne selbstständig arbeiten möchte, selber entscheiden statt sich in vorgegebenen Strukturen zu bewegen.
Nachdem er im Januar 2019 seine Dachdeckerlehre als Bester seines Jahrgangs in der Rhein-Main Region abschloss, hängte Dresler bei den Berner‘s in Frankfurt noch ein paar Monate dran. Da gab es ein offenes Zeitfenster bis zum Beginn der Meisterschule Ende November 2019 in Lübeck-Blankensee. „Ich konnte bei Berner weitere Erfahrung als Bauleiter im Bereich privater Wohnungsbau sammeln. „Wir haben da an mehreren Gebäuden die Dachbegrünungen und Balkonplattenbeläge ausgeführt. Das war viel learning by doing.“
Den Meister schloss Dresler wieder als Bester mit der Note 1 ab. „Geholfen hat mir dabei die hervorragende Ausbildung im Bereich Schiefer. Mein Meisterprojekt war eine eingebundene Schieferkehle, vom Wasserstein gedeckt und mit Wasserstein und Schwärmer eingebunden.“ Natürlich hatte er nach 1,5 Jahren Ausbildung noch nicht so viel Praxisbezug. „Im Meisterkurs waren Teilnehmer mit viel mehr praktischer Erfahrung, da kann ich nur den Hut ziehen“, sagt Dresler. Er ist kein abgehobener Streber, weiß auch die Leistungen anderer zu schätzen und spricht ohne großes Aufheben zu machen von seinen Leistungen und Kompetenzen. Schon in der Schule hat er zwar einerseits „Mathe gerne gemocht und Zahlen spannend gefunden“, aber sich auch sozial engagiert, als Schulsprecher oder im Ehrenamt beim Ruderverein.
Ausbildung und Dachdeckermeister, das ist aber noch nicht alles. Berufsbegleitend macht Dresler seit Oktober 2018 seinen Master of Business Administration (MBA) an der Bauhaus-Universität in Weimar mit dem Fokus auf Projektmanagement am Bau. Bis Mai 2021 will er seine Abschlussarbeit fertig haben. Worum geht es beim Master? „Kosten, Termine & Leistungen: Konkret, wie setze ich Projekte auf, wie führe ich Teams und organisiere die Zusammenarbeit mit Architekten, Bauherren und Gewerken“, erklärt Dachdeckermeister Dresler.
Ist er nicht überqualifiziert in einem kleineren Betrieb wie der Sönke Nissen GmbH & Co. KG? „Nein, ich sehe das als riesige Chance, um von Sönke Nissen und meinem Vater den Feinschliff zu erhalten, und mich so auf die Selbstständigkeit im Dach- und Fassadenbau vorzubereiten. Ich bin erstmal angestellt und viel mit meinem Vater unterwegs.“ Der stellt ihn schon mal bei Kunden und Architekten vor und nimmt ihn mit auf die Baustellen im Dach- und Fassadenbau. Was sind seine nächsten Ziele? „Kurzfristig möchte ich die Kundschaft kennenlernen, erste Projekte kalkulieren und realisieren sowie Mitarbeitergewinnung und die Ausbildung neuer Dachdecker-Gesellen nach vorne bringen.“
Eric Dresler legte am 17.07.2020 vor der Handwerkskammer Lübeck die beste Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk in Norddeutschland ab.
WEILBURG – Leon Oetzel aus Wiesbaden wird der Dachdecker sein, der die Innungen Frankfurt, Limburg-Weilburg, Wetzlar, Fulda und Main Taunus/Wiesbaden beim Bundesentscheid am 4. und 5. November in Bad Schlema/Sachsen vertreten wird.
Leon Oetzel vom Betrieb Stefan Oetzel hat sich für den Landesentscheid in Weilburg mit dem Schwerpunkt Dachdeckungstechnik angemeldet und sich mit vier weiteren Dachdeckern den Jurymitgliedern im Dachdeckerzentrum Weilburg gestellt.
Fünf ehemalige Dachdeckerlehrlinge hatten sich dem Urteil der Jury gestellt. Voraussetzung war bei der Gesellenprüfung in ihrer Innung die Prüfung mit mindestens einer 2,0 und als Bester oder als Beste bestanden zu haben. Doch nicht jeder, der diese Kriterien erfüllte, wollte sich auch dem Landeswettbewerb stellen. Wie von Achim Nagel als Mitglied der Prüfungskommission zu hören war „gehört dazu auch der Schneid“.
Den hatten an diesem Tag neben Oetzel von der Dachdeckerinnung Frankfurt, Eric Dresler aus Frankfurt mit Schwerpunkt Abdichtungstechnik und der Abdichtung einer Bitumenbahn mit Lichtkuppelecke als Hauptstück, von der Innung Limburg-Weilburg Domenik Zabel aus Elz mit Schwerpunkt Dachdeckungstechnik und ein Hauptarbeitsstück in Doppeldeckung.
Von der Innung Wetzlar ging Jonas Rosenkranz aus Braunfels mit Schwerpunkt Abdichtungstechnik mit dem Hauptarbeitsstück abdichten einer Dachfläche und für die Innung Fulda Taliha Greb aus Wartenberg mit Schwerpunkt Dachdeckungstechnik an den Start. Sie stellten sich der Jury, die aus Jörg Halberstadt, Melanie Bernhardt und Florian Häßner bestand.
Foto: Jonas Rosenkranz, Talitha Greb, Leon Oetzel, Eric Dresler und Domenik Zabel (v. l.) stellten sich er Jury beim Landesentscheid, den letztendlich Leon Oetzel gewann. Foto: Klaus-Dieter Häring
Die Gesellenprüfung ist eine anspruchsvolle Prüfung, die das erlernte Wissen und die handwerklichen Fähigkeiten der Auszubildenden überprüft. Erfahren Sie hier, welche Anforderungen im theoretischen und praktischen Teil auf die Auszubildenden zukommen und welche Bedeutung die erfolgreiche Teilnahme an der Prüfung für die berufliche Karriere als Dachdecker hat.
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Die Gesellenprüfung im Dachdeckerhandwerk ist eine wichtige Prüfung, die das Ende der Ausbildung zum Dachdecker markiert. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen Teil sowie einem praktischen Teil und dient dazu, das erlernte Wissen und die Fähigkeiten der Auszubildenden zu überprüfen.
Im theoretischen Teil müssen die Auszubildenden ihr Wissen in den Bereichen Materialkunde, Bauphysik, Baukonstruktion und Arbeitssicherheit unter Beweis stellen. Hierbei geht es darum, die theoretischen Grundlagen zu beherrschen und diese auf konkrete Praxissituationen anzuwenden.
Im praktischen Teil müssen die Auszubildenden ihr handwerkliches Geschick und ihre Fähigkeiten bei der Umsetzung konkreter Aufgaben unter Beweis stellen. Hierbei wird beispielsweise geprüft, ob die Auszubildenden in der Lage sind, Dachdeckungen fachgerecht anzubringen, Dachrinnen zu montieren oder Abdichtungen zu erstellen.
Die Gesellenprüfung im Dachdeckerhandwerk ist eine anspruchsvolle Prüfung, die eine umfassende Vorbereitung erfordert. Neben dem Erwerb von theoretischem Wissen und handwerklichem Geschick ist es auch wichtig, eine gute Prüfungsvorbereitung durchzuführen, um optimal auf die Prüfungssituation vorbereitet zu sein.
Wer die Gesellenprüfung im Dachdeckerhandwerk erfolgreich besteht, erhält den Gesellenbrief und kann sich somit als qualifizierter Dachdecker auf dem Arbeitsmarkt bewerben. Die erfolgreiche Teilnahme an der Prüfung ist somit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur beruflichen Karriere als Dachdecker.
Unternehmen der Bauwirtschaft müssen in puncto Sicherheit und Gesundheitsschutz eine Vielzahl von gesetzlichen Forderungen und Unfallverhütungsvorschriften der BG BAU erfüllen. Hinzu kommen zusätzliche Anforderungen aus den vertraglichen Vereinbarungen mit den Auftraggebern.
Da heutzutage Organisations- und Verhaltensmängel die Hauptunfallursachen am Bau sind, können diese proaktiv durch
geeignete Strukturen und eine dafür dienliche Unternehmens- und Fehlerkultur bereits im Vorfeld vermieden werden. Am wirkungsvollsten kann Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit gewährleistet werden, wenn der Arbeits- und Gesundheitsschutz nachhaltig in die Strukturen und Abläufe eines Unternehmens eingebunden wird – Arbeitsschutzmanagementsysteme (AMS) sind hierfür ein wirksames Instrument.
Zur Umsetzung dieser Anforderungen hat die BG BAU ein branchenspezifisches Konzept entwickelt, das über die Arbeitsschutzorganisation in den Betrieben hin ausgeht. Mit dem Organisationsentwicklungs-Konzept „AMS BAU“ sollen insbesondere kleine und mittlere Betriebe in die Lage versetzt werden, systematisch ihre betriebliche Arbeitsschutzorganisation aufzubauen und zu verbessern.
Ein Arbeitsschutzmanagementsystem dient Unternehmen mithilfe definierter Prozesse Arbeitsunfälle sowie arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden und fördert allgemein den Gesundheitsschutz und das Wohlbefinden der Beschäftigten am Arbeitsplatz.
Denn gesunde, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sind essenziell für ein erfolgreiches Unternehmen. Mit Einführung einer systematischen Überprüfung und Schulung des Arbeitsschutzes trägt der Arbeitgeber wesentlich zu einem gesünderen Betriebsklima bei.
Eric Dresler, Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB)
„Der optimierte Gesundheitsschutz führt auch zu geringeren Störungen bei der Umsetzung von Bauprojekten. Insbesondere eng getaktete zeitliche Meilensteine können durch geringere Ausfallquoten erfolgreich bewältigt werden, und das kommt nicht zuletzt auch den Auftraggebern zugute“, erklärt Thomas Wilhelmy, technischer Geschäftsführer der Familienunternehmung Gernot Berner GmbH.
Mittelfristig reduziert sich die Unfallhäufigkeit, was wiederum zu weniger Ausfallzeiten und Störungen im Betriebsablauf führt. Auch die Senkung des Krankenstandes ist ein positiver Effekt einer wirksamen Arbeitsschutzorganisation. Engagement und Loyalität der Beschäftigten, sowie die Attraktivität des Unternehmens für potenzielle neue Mitarbeiter steigen, sodass besser dem demografischen Wandel begegnet werden kann. Die Geschäftsführung wird bei der Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften unterstützt, sodass die Unternehmensleitung ihrer gesetzlichen Organisationsverantwortung besser gerecht wird.
„Viele Unternehmer sehen vermutlich AMS BAU als große Hürde in ihrem Alltagsgeschäft und praktizieren den Arbeitsschutz nach althergebrachtem bestem Wissen und Gewissen“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Timo Berner. Diese Vorgehensweise birgt aber große Gefahren hinsichtlich der Aktualität des Wissens, da sich der Arbeitsund Gesundheitsschutz ständig weiterentwickelt und die gesetzlichen Neuerungen stetig in die betrieblichen Abläufe integriert werden müssen. Gerade deshalb hat sich die Gernot Berner GmbH innerhalb der Unternehmensführung darauf geeinigt, AMS BAU einzuführen und somit für ein strukturiertes Vorgehen bei der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz zu sorgen. Das Projekt steuerte der Auszubildende im Dachdeckerhandwerk Eric Dresler. Ihm gelang es AMS BAU innerhalb von einem halben Jahr neben seiner technischen Ausbildung in die Strukturen und Abläufe der Gernot Berner GmbH zu implementieren. Bevor er sich für die Ausbildung als Dachdecker entschied, schloss er ein kaufmännisches Studium an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in Schleswig-Holstein ab.
AMS BAU ist sehr praxisorientiert aufgebaut und bietet für die geschilderten Herausforderungen elf Arbeitsschritte an, die entweder in bereits bestehende betriebliche Strukturen und Abläufe integriert werden können oder auch gänzlich neu einzuführen sind.
Hat sich ein Unternehmen erst einmal dafür entschieden, ein Arbeitsschutzmanagementsystem einzuführen und Kontakt mit der BG BAU aufzunehmen, so erhält es umgehend den AMS BAU-Ordner mit allen relevanten Informationen und Vorlagen. Dabei handelt es sich um einen
branchenspezifischen Baukasten zum Aufbau und zur Implementierung des AMS BAU.
Zunächst ist die Ist-Situation mithilfe eines mehrseitigen Fragebogens zur Bestandsaufnahme im eigenen Unternehmen zu analysieren.
Ist dieses Arbeitspapier erst einmal ausgefüllt, werden die bereits vorhandenen und gelebten Strukturen sowie mögliche Defizite in Sachen Arbeitsschutz sichtbar.
Genau hier setzt der Implementierungsund Dokumentationsprozess mithilfe der elf Arbeitsschritte (AS) an.
Die Dokumentation startet mit der Aufstellung und Bekanntmachung einer
Arbeitsschutzpolitik für das Unternehmen (AS 1) sowie der Erfassung von Kennzahlen und dem Setzen von operationalen Zielen (AS 2). Auf die hier gesetzten Ziele wird im letzten Arbeitsschritt bei der Wirksamkeitskontrolle des AMS BAU noch einmal wieder Bezug genommen.
Es folgt die Definition einer Organisationsstruktur (AS 3) in Form eines Firmenorganigramms und der Benennung einer AMS BAU-verantwortlichen Person. Zusätzlich sind Unternehmerpflichten zu übertragen, Stellenbeschreibungen zu erstellen, Mitarbeiter für den Umgang mit besonders gefährlichen Maschinen zu unterweisen sowie eigene Mitarbeiter oder externe Fachfirmen mit der regelmäßigen Prüfung von Arbeitsmitteln zu beauftragen.
Auch wenn es erst nach einem „Papierkrieg“ klingt, so lassen sich die einzelne Arbeitsschritte in kleinere Teilaufgaben aufsplitten, die nach und nach abgearbeitet werden können. Ist dies erledigt, geht es weiter mit dem Vorhalten von Arbeitsschutzvorschriften und dem Erstellen eines sicherheitstechnischen Baustellenordners für die Mitarbeiter vor Ort. Die
Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter sind von allen beteiligten Akteuren im Unternehmen zu besprechen. Hierfür eignet sich besonders der Arbeitssicherheitsausschuss, der ohnehin für Unternehmen ab 20 Mitarbeitern verpflichtend ist (AS 4).
Der wohl wichtigste und zugleich herausforderndste Arbeitsschritt beschäftigt sich mit den innerbetrieblichen Prozessen, wie Gefährdungen ermittelt und beurteilt sowie hierzu Maßnahmen abgeleitet und wirksam umgesetzt werden (AS 5). Dabei können aus einem Pool von Vorlagen die relevanten Tools für das Unternehmen herausgefiltert werden. Besonders im Fokus sollten aber die Gefährdungsbeurteilung eines jeden Projekts inklusive der Sicherheitsmaßnahmen bei der Baustellenvorbereitung, wie z.B. der Check-Listen zur Baustellen- und Gerüstüberprüfung, der Betriebs- und Arbeitsanweisungen sowie einer Übersicht der prüfbedürftigen Einrichtungen stehen. Ergänzend ist ebenfalls an Schweißerlaubnisscheine und einen Hautschutzplan zu denken. Ziel dieses Arbeitsschrittes ist es, dass die Dokumente in die innerbetrieblichen Prozesse – die Projektabwicklung (Planung, Überwachung, Steuerung und Abschluss)
– implementiert und von den verantwortlichen Mitarbeitern zu jedem Projekt mit Leben gefüllt werden – entsprechend der durch AMS BAU eingeführten Sicherheitskultur im Unternehmen.
Im Folgenden müssen Regelungen für Betriebsstörungen (AS 6) in Form von einer Liste mit wichtigen Rufnummern, der Ausbildung und Benennung von Erst- und Brandschutzhelfern sowie der Dokumentation von Erste Hilfe-Leistungen und der Auswertung von Arbeitsunfällen getroffen werden.
Der nächste Arbeitsschritt dreht sich um die Beschaffung (AS 7) von Arbeitsmitteln und Materialien. Ein besonderes Augenmerk ist hierbei auf den Einkauf von Gefahrstoffen und das Anlegen eines Gefahrstoff- und Arbeitsmittelverzeichnisses zu richten.
Da heutzutage kaum ein Unternehmen in der Baubranche ohne die Zusammenarbeit mit Nachunternehmern (NU) (AS 8) auskommt, werden auch hier entsprechende Check-Listen zur Einweisung und Bewertung von Subunternehmern zur Verfügung gestellt. Insbesondere ist jemand aus den eigenen Reihen für die Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen zu benennen, und es ist eine Vereinbarung zur Arbeitsschutzorganisation mit dem NU zu treffen.
Abschließend sind noch arbeitsmedizinische Vorsorgemaßnahmen (AS 9) sowie notwendige Schulungen und Unterweisungen (AS 10) für die eigenen Mitarbeiter langfristig zu planen und bekannt zu machen.
Eine interne Überprüfung der Arbeitsschutzorganisation (AS 11) findet mindestens einmal jährlich statt. Hierfür wird eine Wirksamkeitskontrolle durchgeführt. Dabei werden vor allem die unter Arbeitsschritt 2 definierten operationalen Ziele überprüft. Branchenübergreifend wird in diesem Zusammenhang der Mittelwert der Unfallhäufigkeitskennziffer der letzten drei Jahre herangezogen, der einen direkten und repräsentativen Vergleich
zwischen den Unternehmen unterschiedlicher Branchen unabhängig von der Betriebsgröße zulässt.
Bei der zuvor geschilderten Implementierung und Entwicklung der betriebsspezifischen Arbeitsschutzorganisation unterstützen fachkompetente Berater der BG BAU und geben viele Hilfestellungen. Dieser Beratungsprozess umfasst die Erstberatung mit Bestandsaufnahme der Arbeitsschutzorganisation im Unternehmen sowie mögliche Folgeberatungen.
Die Umsetzung, Implementierung und Dokumentation ist und bleibt jedoch
Chefsache und ist von jedem Unternehmen selber zu erbringen. Die mit AMS BAU von der Unternehmensleitung beauftragte Person soll hierbei unterstützen und zudem beratend im Betrieb tätig sein. Die Dokumentation umfasst je nach Be triebsgröße ca. ein bis zwei Aktenordner. Liegt ein strukturiertes elektronisches Dokumentensystem mit definierten Abrufmöglichkeiten für die Beschäftigten vor, müssen nicht alle Dokumente ausgedruckt werden. Der funktionierende Ablauf ist nachzuweisen.
Die abschließende freiwillige Begutachtung des Betriebes ist eine unabhängige Überprüfung der Wirksamkeit der Arbeitsschutzorganisation (AMS) durch die BG BAU.
Die Begutachtung umfasst die Prüfung der Arbeitsschutzorganisation unter Beteiligung der Geschäftsleitung sowohl am Unternehmenssitz als auch deren Umsetzung auf einer oder mehreren Baustellen, bzw. Objekten, wo das Unternehmen tätig ist. Es wird überprüft, ob die erstellten betrieblichen Regelungen vollständig beschrieben sowie angewiesen und den Beschäftigten bekannt sind, ob sie verstanden werden und ob das Arbeitsschutzsystem wirksam ist.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem arbeitsschutzgerechten Handeln der Mitarbeiter und Führungskräfte.
Am Ende der Begutachtung steht dann der Erhalt der AMS BAU Bescheinigung, die für drei Jahre gültig ist.
Arbeitsschutz wirkt durch zahlreiche gesetzliche Bestimmungen und Vorgaben – wie z.B. Unfallverhütungsvorschriften – auf vielen Ebenen. Um diese vielfältigen Bereiche besser zu organisieren, zu bündeln und diesen Stellenwert auch gegenüber Auftraggebern und Partnern nach außen hin zu dokumentieren, empfiehlt es sich einen Arbeitssicherheitsausschuss
(kurz ASA) ins Leben zu rufen. Für Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern ist ein ASA gesetzlich vorgeschrieben. Es sollte eine kurze Tagesordnung als roter Leitfaden für die ein- bis zweistündige
Besprechung abgesteckt werden. Einmal im Quartal kommen dann die Geschäftsführung, die Fachkraft für Arbeitssicherheit, der arbeitsmedizinische Dienst sowie Vertreter des Betriebsrates zusammen, um über die durchgeführten internen Audits oder beispielsweise die bevorstehenden Schulungen und Prüfungen von Arbeitsmitteln für das kommende Quartal gemeinsam zu sprechen. Die Ergebnisse und daraus resultierenden Aufgaben sowie Verantwortlichkeiten und Termine sind
schriftlich festzuhalten. Darüber hinaus sollen aktuelle Probleme angesprochen, hierfür Lösungen erarbeitet und aus den Fehlern von anderen gelernt werden – denn nur so kann eine wirksame und aktive
Arbeitsschutzorganisation funktionieren.
Der Geschäftsführer der Gernot Berner GmbH Wolfgang Rehberger vergaß einmal seine Sicherheitsschuhe im Baustellencontainer am Quartier am Henninger Turm in Frankfurt am Main und greift sich ein neues Paar Sicherheitsschuhe aus dem Vorratsregal am Lager. Kaum reingeschlüpft muss er feststellen, dass der Schuh sehr unbequem ist und drückt. Umgehend bringt er diesen Missstand auf die Tagesordnung des nächsten Arbeitssicherheitsausschusses. Als Konsequenz wurde festgelegt, dass verschiedene Modelle von unterschiedlichen Herstellern bis zur nächsten ASA-Sitzung von den Mitarbeitern auf der Baustelle getestet und bewertet werden sollen. Die Mitarbeiterorientierung wird im AMS nämlich ganz großgeschrieben, denn die Beschäftigten sind die Experten für ihren Arbeitsbereich. Niemand ist mit den Arbeitsabläufen und möglichen Schwierigkeiten im Betrieb besser vertraut als die Mitarbeiter selbst. Auf der Basis wurde schnell ein neuer Sicherheitsschuh gefunden, der nun auf große Akzeptanz bei allen ihn Tragenden stößt.
Eine gelebte Sicherheitskultur fördert den kreativen Umgang mit Sicherheitsaspekten im Unternehmen. So waren auch Schnittverletzungen Thema der Sitzung des ASA der Gernot Berner GmbH. Festgelegte Maßnahmen wie die Anschaffung von schnittsicheren Handschuhen, die ebenfalls in der Belegschaft getestet wurden, oder von neuen Messern mit selbsteinfahrbaren Klingen halfen wenig. Eine Diskussion brachte ans Licht, dass die Hälfte der Beschäftigten Schnittverletzungen im Dachdeckerhandwerk für „ganz normal“ hält, die andere Hälfte
jedoch nicht. Erst eine zusätzliche Schulung mit praktischen Übungen zeigte, dass selbst häufige Handwerksfertigkeiten immer wieder auf dem Prüfstand unter Sicherheitsaspekten betrachtet werden können und müssen. Nach der Schulung sank die Zahl der Schnittverletzungen signifikant.
Nur mit der Einführung von AMS BAU im Unternehmen ist es jedoch nicht getan. Das System setzt auf Nachhaltigkeit.
Um diese zu gewährleisten, findet alle drei Jahre eine erneute Begutachtung
und Bestätigung durch die BG BAU statt. „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz müssen kontinuierlich im Unternehmen in alle Ziele und Aufgaben eingebunden sein“, bestätigt der kaufmännische Geschäftsführer Enno Berner, „bei der Gernot Berner GmbH haben wir das dank AMS BAU jetzt umgesetzt.“
Denn spätestens durch die Einführung des Arbeitssicherheitsausschusses ist Arbeitsschutz immer wieder auf der Tagesordnung und kann nachhaltig von allen beteiligten Akteuren gelebt werden.
Im Konferenzraum der Gernot Berner GmbH, Spezialist für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik, hängt die Betriebliche Erklärung – gezeichnet mit vielen Unterschriften von Geschäftsführung und Mitarbeitern. „Die Worte „BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH.“ bringen es einfach auf den Punkt,
die finde ich gut“, erzählt Diplom-Bauingenieur (FH) Timo Berner.
„Über die Plakate und die Lebenswichtigen Regeln sind wir hervorragend ins Gespräch über Arbeitssicherheit gekommen, bevor wir unterschrieben haben.“ – „Es hat mich überrascht, wie gut die Diskussion funktioniert hat“, ergänzt sein Auszubildender im Dachdeckerhandwerk Eric Dresler, der eine besondere Aufgabe hatte.
Der Neuling im Betrieb sollte zu Beginn seiner Ausbildung das Projekt Arbeitsschutz mit System (AMS BAU) vorantreiben. Dresler freute sich über die Chance. Mit Unterstützung durch Dietmar Schwarzer von der BG BAU fand er das eigentlich ganz einfach: Die elf Arbeitsschritte von AMS BAU wurden – einer nach dem anderen – durchgearbeitet. Jetzt sind zwei Ordner mit den nötigen Dokumenten gefüllt. Das Wichtigste ist aber: Arbeitssicherheitsprozesse werden nicht nur strukturiert und dokumentiert, sondern gelebt.
Warum sich der Aufwand lohnt, erklärt sein Chef Timo Berner: „Wir haben durch die systematische Analyse zum Beispiel von Arbeitsunfällen herausgefunden, dass wir in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich viele Schnittverletzungen hatten. Das haben wir mit unserer Betriebsärztin und unserem AMS BAUBerater besprochen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht ausreicht, nur an den Stellschrauben Messer oder Persönliche Schutzausrüstung wie schnittfeste Handschuhe zu drehen. Vielmehr ist es erforderlich, dass der Gebrauch von Messern und den scharfen Hakenklingen geschult wird – auch bei langjährigen Mitarbeitern.“
Bei dieser Schulung gab es eine interessierte Diskussion unter den Mitarbeitern. Rund die Hälfte fand es völlig normal, dass ein Dachdecker beim Arbeiten Schnittverletzungen erleidet, die andere Hälfte war anderer Meinung und hielt diese für völlig vermeidbar. Geschult wurde im Rahmen der Unterweisung durch den Mitarbeiter und Meister Christian Haas, der auch auf Baustellen die Bauleitung innehat. „Ich habe allen erklärt, dass man erst mal für Ordnung am Arbeitsplatz sorgt, nur mit scharfen Klingen arbeitet, beim Schneiden nicht viel Kraft verwendet werden muss und dass man das Messer von sich wegbewegt. Ich habe das erst vorgemacht und dann musste jeder ran“, erinnert er sich. Und es zeigte sich: Schneiden ist ein ganz selbstverständlicher Arbeitsschritt, aber immer eine mögliche Fehlerquelle: „Es ist wichtig, dass man sich dies immer mal wieder ins Gedächtnis ruft. Die meisten langjährigen Kollegen machen sich darüber meist keine Gedanken mehr.“ Erst nach der Schulung sind die Messerunfälle zurückgegangen.
Sein Chef Timo Berner bringt ergänzend auf den Punkt, was jeder Einzelne in der durch AMS BAU und die Betriebliche Erklärung etablierten Sicherheitskultur machen kann: „Einerseits müssen unsere Mitarbeiter auf sich persönlich und ihre Umwelt achtgeben und andererseits ihr Handwerk fachlich korrekt ausführen.“
Durch all die vernetzten Aktivitäten, wie den quartalsweisen Arbeitsschutzausschuss, in dem auch eine Betriebsärztin des Arbeitsmedizinisch-Sicherheitstechnischen Dienstes (ASD) der BG BAU mitarbeitet, die aktualisierten Gefährdungsbeurteilungen wie auch die Pläne für Notfälle, konnten funktionierende Strukturen für die Arbeitssicherheit geschaffen werden. Timo Berner zieht eine rundum positive Bilanz über das Projekt AMS BAU von Eric Dresler und lacht: „Als Frischling in der Baubranche hat er unsere Erwartungen bei weitem übertroffen.“
Die Zwischenprüfung im Dachdeckerhandwerk stellt für Auszubildende einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung dar. Dabei werden die bisherigen Fähigkeiten und Kenntnisse des Auszubildenden im Bereich des Dachdeckerhandwerks geprüft, um den Ausbildungsstand zu bewerten und eventuelle Schwächen zu identifizieren. Die Prüfung setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen, in denen die Auszubildenden ihr Wissen und Können unter Beweis stellen müssen.
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Eine erfolgreiche Zwischenprüfung ist nicht nur ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Abschlussprüfung, sondern auch ein Indikator für die Qualität der Ausbildung. Denn nur wenn Auszubildende in der Zwischenprüfung ihr Wissen und Können erfolgreich unter Beweis stellen, können sie sicher sein, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Um sich optimal auf die Zwischenprüfung vorzubereiten, sollten Auszubildende bereits während der Ausbildung intensiv lernen und üben. Eine gute Vorbereitung beinhaltet nicht nur das Lernen theoretischer Inhalte, sondern auch das praktische Üben von Fertigkeiten wie beispielsweise dem Eindecken von Dächern.
Die Sönke Nissen GmbH & Co. KG war vom 18.10.2013 bis 17.10.2015 zertifizierter PremiumPartner für Kalzip® Dach- und Fassadensysteme aus Aluminium.
Kalzip® PremiumPartner erfüllen folgende Eigenschaften: